A3: Jonas Pollex

Moin GJ Bremen!

Am 09. September 2020 brannte das Geflüchtetenlager Moria auf Lesbos und in gewisser Weise war das der Beschleuniger für meine Politisierung und der Startschuss für meinen Aktivismus. Am Tag darauf wollte ich zu meiner ersten GJ-Veranstaltung gehen, zum Thema Klimakrise. Diese musste jedoch für eine Demonstration für die Geflüchteten in Moria weichen. Das war sehr bezeichnend für die folgenden zwei Jahre. In erster Linie kam ich wegen Klimapolitik zur GJ, zwar haben mich auch viele andere Themen interessiert, doch hatte ich deutlich mehr Meinung als Ahnung. Seit September 2020 habe ich unfassbar viel gelernt; über Antikapitalismus, Neokolonialismus, strukturellen Rassismus, Queerfeminismus, Verkehr, Klassenkampf, Antisemitismus und vieles mehr.

Doch nicht nur Bildung hat die GJ mir gegeben, auch ein komplett neues soziales Umfeld, neue Perspektiven auf meine berufliche Zukunft und ein reflektierteres Ich.

Das möchte ich auch anderen ermöglichen, politische Bildung, einen Verband, in dem sich alle wohlfühlen und nach ihren eigenen Bedürfnissen wachsen können.

Die Grüne Jugend befindet sich inmitten großer Veränderungen, bundesweit werden starke Strukturen aufgebaut und überall wird professionalisiert. Auch wir in Bremen sind davon nicht ausgenommen, das wird weiterhin eine unserer größten Aufgaben sein. Wir müssen Strukturen schaffen, die neue Mitglieder aufnehmen und einbinden, alte Mitglieder fördern und Funktionsträger*innen vor Überlastung schützen. Ein großes Ziel für das nächste Jahr ist die Gründung eines Bildungsteams. Weiterhin möchte ich mit Euch gemeinsam die antirassistische Strategie des Bundesverbandes in Bremen umsetzen. Außerdem müssen wir diverser werden, das bedeutet mehr Mitglieder gewinnen, die migrantisiert, Azubis unter 18 oder aus anderen Gründen marginalisiert sind.

Strukturen aufbauen und Bildungsarbeit sind kein Selbstzweck. Zum einen möchte ich junge Menschen fördern, zum anderen will ich auch politisch etwas bewegen. Ich möchte warme und bezahlbare Wohnungen für alle, flächendeckenden ÖPNV, Ausbildungsplätze für jede*n, ein feministisches Gesundheitssystem, allen Obdach- und Wohnungslosen eine Unterkunft geben, Umverteilung nach unten, einen sicheren Hafen für alle Geflüchteten, dass trans Personen keine Angst mehr haben müssen und dann gibt es da auch noch ein kleines Problem mit dem Klima.

Das ist schon sehr viel, aber leider nur ein kleiner Ausschnitt an Kämpfen, die geführt werden müssen. Darum lasst uns immer mehr werden, die Kämpfe verbinden und etwas verändern!

Vor einem Jahr habt ihr mir die Finanzen anvertraut und ich kann ehrlich sagen, dass kein Job/Amt, den/das ich je hatte mir so viel Spaß gemacht haben wie Schatzmeister zu sein. 2022 haben wir einen sehr stabilen Haushalt und das nächste Jahr sieht sogar noch besser aus. Ich würde mich freuen, wenn ich noch ein weiteres Jahr als Schatzmeister arbeiten dürfte und bitte deshalb um Euer Vertrauen und Eure Stimme.